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Ein „abwechslungsreicher“ Jahresausflug 2003
   
  So lautete die Einladung zum Jahresausflug der Nürtinger Briefmarkenfreunde am 28. Juni 2003. Und wieder war es „eine Fahrt ins Blaue“ – und die sehr zahlreichen Reiseteilnehmer rätselten im Bus – wo wohl die verschiedenen Orte und Plätze liegen, die der Reiseleiter Herr Preschel ausgesucht hat. 

Auf der Autobahn, vorbei am Stuttgarter Flughafen, ging es Richtung Leonberg und dann weiter auf Bundesstraßen, vorbei an Weil der Stadt, in den Schwarzwald. An der Nagold entlang erreichte man das erste Ziel des Tages - Unterreichenbach, ein idyllischer Ort. Bei der Firma Dr. Schröder wurden wir erwartet und es gab einen ausführlichen Vortrag „Alles über den Honig". Anschließend konnten wir einen Film über das Leben und emsige Treiben der Bienen sehen. Bei Tee und einer Kostprobe verschiedener Honigsorten mit einem Brötchen konnten die Reiseteilnehmer erfahren, wie viel Interessantes es über Honig gibt. Mit dem Motto  „jeden Tag eine neue Honigsorte kennen lernen und genießen".... wurde für einen wabenförmigen Karton mit 7 verschiedenen Sorten á 50 g geworben. Aber auch größere Gebinde mit Honig aus der ganzen Welt und dazu den praktischen Honiglöffel.... alles war zu haben. Vor der Weiterfahrt konnten die Teilnehmer noch ein Bienenvolk mit ihrer Königin (markiert mit rotem Punkt und Nummer) in einem Schaukasten bewundern.

Der Weg führte weiter durch das romantische Nagoldtal in Richtung Bad Liebenzell-Hirsau. Im Vorbeifahren konnten wir einen kurzen Blick auf die bekannte Klosteranlage werfen. Vorbei an Calw und Nagold. Herr Preschel gab während der Fahrt aufschlussreiche Erklärungen und Hinweise über die Landschaft und die Orte. 

Man sprach über eine „Stadt am Fluss“, eine Stadt „mit der schönsten Silhouette Deutschlands“ – das kann nur Horb am Neckar sein, und so war es auch. Dieses Bild vergisst man nie – alle Teilnehmer waren tief beeindruckt, und bei einer ausgiebigen Mittagspause „auf eigene Faust“ konnten die Teilnehmer anhand eines kleinen Stadtplanes nach eigenem Belieben einen Stadtrundgang machen. Über die Neckarbrücke und den Neckarkanal führte der Weg zum Marktplatz. Über einem steilen Weg erkennt man den Schurkenturm. Gewichtige Mauerzüge mit hohen Stützmauern, herrliche giebelgezackte Häuser, die schöne Stiftskirche (eine hochgotische Hallenkirche) – ein idyllischer Weg in die obere Stadt. Auch die untere Liebfrauenkirche des Spitals ist sehenswert. Alles sehr schöne Plätze . eine bleibende Erinnerung. Die Hirschgasse, Ihlinger Tor und Rathaus sollen nicht vergessen werden. 
Bei strahlendem Sonnenschein war für die Reisegesellschaft Horb am Neckar eine schöne, eindrucksvolle Stadt. Die Fahrt ging weiter auf der Autobahn, vorbei an Oberndorf und Rottweil. Auch über diese Städte konnten wir von Herrn Preschel Interessantes hören.

Und dann .... der Höhepunkt des Tages wird angefahren  ---- die Stadt Königsfeld. Die Stadt des großen Organisten und Philosophen und Theologen Albert Schweitzer, genannt der Urwalddoktor, und auch der Sitz der Herrnhuter Brüdergemeine. Bei einer sehr interessanten und eingehenden Führung im Albert-Schweitzer-Haus, eingerichtet als Museum, konnten die Teilnehmer alles Wichtige über das Leben und Wirken dieses bedeutenden Mannes erfahren. Albert Schweitzer erhielt den Friedensnobelpreis 1952, die Übergabe des Preises erfolgte 1954. Auch das Leben seiner Frau und seiner Familie und der Bezug der Familie zu Königsfeld wurde sehr ausführlich geschildert. Das Museum zeigt viele Bilder, Aufnahmen, Texte über Albert Schweitzer, ein Platz für Information und Innovation dieses bedeutenden Mannes. Bei einem anschließenden Stadtrundgang konnte die Reisegesellschaft die Entstehung und die Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine erfahren. Die Gründung der böhmisch-mährischen Brüderkirche, einer evangelischen Kirche, geht in das Jahr 1458 zurück. Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf nahm 1723 die mährischen Glaubensflüchtlinge auf sein Gut Herrnhut. Die Herrnhuter begannen schon 1733 ihren Dienst in der Mission. Im Jahre 1807 wurde Königsfeld gegründet. 1810 hatte der Ort 85 Einwohner, heute leben in Königsfeld ca. 9000 Einwohner. In der Gründungsurkunde 1808 sichert der württembergische Herzog Friedrich I. dem Ort von Anfang an gewisse Freiheiten zu. Im Ort selbst gibt es viele Schulen, verschiedene Krankenhäuser, ein Waisenhaus und einen Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine, in dem 600 Leute Platz finden. Bei einem Besuch des Gottesackers der Brüdergemeine haben die Teilnehmer erfahren, dass alle Gräber erhalten bleiben, also nicht nach einer längeren Ruhezeit erneut belegt werden. Das älteste Grab geht in das Jahr 1809 zurück. Der Gottesacker ist ein Platz „der Ewigen Ruhe“. Königsfeld ist ein Platz mit viel Geschichte – voll im Zeichen der Herrnhuter Brüdergemeine.
 
Zum Tagesausklang ging es nach Flözlingen, in die Hirschbrauerei, 200 Jahre alt, Deutschlands kleinste gewerbliche Braustätte. Bei Essen/Vesper und „eigenem“ Bier ließ die Reisegesellschaft in guter Stimmung und voll mit guten Eindrücken den Tag ausklingen bevor über Balingen, Hechingen (mit einem kurzen Blick zur Burg Hohenzollern) und Tübingen die Heimfahrt nach Nürtingen erfolgte.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Preschel für diese Fahrt. Und auch dem Busfahrer, Herrn Krieg, einen Dank für die umsichtige Fahrweise. - Es war ein schöner, interessanter Tag in unserer engeren Heimat.                                                                                                                             
Hermann Gneiting              

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