Jahresausflug
zur Landeswasserversorgung LW (Wasserwerk Langenau) |
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Der
Verein der Briefmarkenfreunde Nürtingen startete am Samstag, 25.Juni 2005
mit dem Omnibus zur Landeswasserversorgung LW nach Langenau. Über die
Autobahn Kirchheim/Teck - Ulm erreichten die Reiseteilnehmer pünktlich um
9
Uhr das Wasserwerk. Nach der Begrüßung im Wasserwerk begann
die Führung mit einem Film "Trinkwasser für Baden-Württemberg -
Wasser - Quelle des Lebens"....das ist ein wichtiges Wort. Die
Landeswasserversorgung ist eine der größten und traditionsreichsten
Fernwasserversorgungen Deutschlands. Das Unternehmen wurde im Jahre 1912
gegründet, die ersten Anlagen gingen bereits 1917 in Betrieb. Zu den
derzeit 109 Verbandsmitgliedern (Stand 1.Januar 2003) zählen Städte,
Gemeinden, Verbände und Versorgungsunternehmen in Baden Württemberg und
Bayern. Heute steht die LW für die zuverlässige und sichere
Trinkwasserversorgung von rund 250 Städten und Gemeinden, darunter sind
die Städte Stuttgart, Ulm, Aalen, Esslingen, Göppingen, Heidenheim,
Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd. Mit einer jährlichen Abgabe von mehr als
90 Millionen Kubikmetern Trinkwasser bester Qualität. Ca. 3 Millionen
Menschen erhalten Wasser von der LW. Aus den drei Wasserwerken Langenau,
Dischingen und Blaubeuren geht ein rund 770 Kilometer langes
Fernleitungsnetz zu den einzelnen Versorgungsplätzen. Bis zu 450 000
Kubikmetern kann pro Tag gefördert werden.
Der
Rundgang durch die Ausstellung "Erlebniswelt Grundwasser"
informierte die Teilnehmer über den Ursprung und die Aufbereitung unseres Trinkwassers. Rund 65 %
des Trinkwassers in Deutschland werden aus Grundwasser gewonnen. In den verschiedenen Räumen konnten die
Reiseteilnehmer die Objekte, interaktive Modelle, Präsentationen und kurz
gefasste Informationen sehen. Diese Ausstellung
beleuchtet in fünf Themenbereichen die Quelle des Trinkwassers, unseres
wichtigsten Lebensmittels. Über die Grundwassergefährdungen
und die Schutzmassnahmen, über die Überwachung durch
Chemisch-Physikalische und mikrobiologische Überprüfungen, sowie die
strenge Einhaltung der Grenzwerte....dies alles schilderte unsere
Ausstellungsführerin sehr ausführlich und die Besucher waren stark beeindruckt von allem was
es zu hören und zu sehen gab. Die Erschließung des Grundwassers, z.B.
im Württembergischen Donauried und der Hochfläche der Schwäbischen Alb
erfolgt durch Brunnen. Dazu sind moderne Techniken, Messungen und Pumpversuche
notwendig. Im Wasserwerk Langenau wird auch Donauwasser in mehrstufigen
Verfahren zu Trinkwasser aufbereitet.
Aus
Grundwasser wird Trinkwasser. An der LW-Trinkwasserbar konnten sich die
Reiseteilnehmer mit einem guten Schluck Natur erlaben.
Dann konnten die Teilnehmer das Wasserwerk Langenau im Freigelände
besichtigen. Durch den deutlichen Anstieg des Wasserbedarfs wurde die Möglichkeit
der Gewinnung von Flusswasser ins Auge gefasst. Der Plan wurde
verwirklicht und so gibt es in Langenau zweierlei Wasser. 1975 konnte das
Wasserwerk auf dem "Spitzigen Berg“ am Rande des Donaurieds
errichtet werden. Die Anlagen zur
Gewinnung von Trinkwasser aus Flusswasser der Donau bestehen aus einem
Rohrwasserpumpwerk, dass das Wasser aus dem Fluss entnimmt und an das
Wasserwerk weiterleitet. Der Rundgang mit Frau Wandel durch die
verschiedenen Hallen war sehr interessant - es ging treppauf und treppab
bis in den untersten Teil der Hallen. Das Donauwasser muss sechs Stationen
passieren, man spricht von folgenden Verfahrensschritten:
Vorreinigungsanlage zur Entfernung von Trüb- und Humusstoffen, Bioreaktor
zur Bedarfsweisen Entfernung von Amonium - Ozonanlage zur Entfernung von
Geschmacks- und Geruchsstoffen und zur Desinfektion des Wassers
- Flockungsfiltration über Zweischichtfilter zur Entfernung der verbleibenden Schwebstoffe - Aktivkohlefilteranlage
zur Entfernung
von organischen Schadstoffen - Desinfektion des Trinkwassers mit
Chlordioxid zur Vermeidung der Gefahr einer Wiederverkeimung des
Trinkwassers auf dem Weg zum Kunden.
Strenge
Schutzmassnahmen und Überprüfungen im Labor (Betrieb und Forschung) sind
notwendig. In der letzten großen Halle konnten die Besucher zwei große
Becken mit klarem Wasser sehen... ein weiter Weg bis zu diesem
Ergebnis..... Und wenn man dann das gesamte Verfahren aufmerksam und genau
verfolgt.... dann kommt man zu der Aussage: „In Deutschland kann man
bedenkenlos Leitungswasser trinken“.
Dies zeigt die Ausstellung und die Produktion der LW in Langenau.
Nach
einer kurzen Fahrt durch die kleine, nette Stadt Langenau erreichten die
Besucher den Gasthof „Zum Bad" zu einem gemeinsamen Mittagessen.
Da
nach
wurden die Reisenden zu einer Kutschfahrt durch das Natur- und Wasserschutzgebiet
Donauried, einer Landschaft mit ganz eigenem Reiz, erwartet. In drei
Planwagen, gezogen von jeweils zwei Pferden, ging es in guter Stimmung auf
asphaltierten Wegen, die
auch zum Spazierengehen und zum Radfahren einladen, auf die Strecke.
Vorbei an Schilf und Moor und teils unberührter Natur, an kleinen Wäldern
und an landwirtschaftlichen Flächen findet man dort Reste einer
Niedermoorlandschaft, die seltenen Pflanzen und Tierarten einen Rückzugsraum
bieten. Es ist ein Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung.
Schautafeln informieren den Besucher über den Verlauf des Gebietes und an
besonders schönen und sehenswerten Plätzen sind kleine Holztürme
erstellt, die auch zum Beobachten von Tieren dienen. Ein Führer von der
"Arbeitsgemeinschaft Donaumoos“ begleitete die Besucher und von
den lustigen Kutschern konnten die Reisenden viel Wissenswertes über
dieses Gebiet erfahren. Der größte Teil des Donaumooses liegt auf der
Bayrischen Seite. Sichtbare Trennung zwischen Baden-Württemberg und
Bayern ist der Grenzgraben... den wir natürlich ohne Passierschein überqueren
konnten. An weiten Flächen
des Gebietes heißt es "Betreten verboten“. Das Gebiet wird seit
Anfang des 20. Jahrhunderts für die Trinkwassergewinnung von der
LW-Versorgung Baden Württemberg genutzt. Nicht zu übersehen sind die
Tiefbrunnen im Donauried - die Wassergewinnungsanlagen als wichtiges
Standbein der Wasserversorgung.
Die
angenehme, lustige und interessante Fahrt, begleitet vom Pferdegetrappel
und dem Hüh und Hot der Kutscher, ist sicher eine bleibende Erinnerung.
Dann
führte uns der Weg weiter nach Günzburg im Schwäbischen Barockwinkel.
Jeder Teilnehmer hatte freie Wahl, wie er die Stadt kennen lernen wollte.
Sehenswert ist das heutige Rathaus, erbaut von Joseph Dossenberger um ca.
1764-1767. Es steht dort, wo zuvor das Wirtschaftsgebäude und Stallungen
des Schlosses waren. Die Frauenkirche des Dominikus Zimmermann ist nicht
zu übersehen. Am unteren Tor aus dem 16. Jahrhundert ist der imposante
Stadtturm. Wir bummelten
durch die Fußgängerzone einer kleinen, aber lebendigen Stadt. Der
Stadtbrunnen am Marktplatz, oder die schönen, farbenprächtigen Giebelhäuser
in der Marktstrasse, oder das Schloss mit der Hofkirche --- ein liebevoll
sanierter Stadtkern.
Sicher
hütet das Heimatmuseum und das Münzgebäude mit den berühmten
Maria-Theresia-Talern viel Schönes --- aber ein aufziehendes Gewitter und
Regen ließ die Teilnehmer zum Bus zurückgehen.
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