Sonderfahrt nach
Thüringen in das Grüne Herz Deutschland
vom 13. bis 19. September
2004
Beim Grünen Herz Deutschlands meinen die Werbestrategen das
Bundesland Thüringen. Wie wir uns überzeugen konnten eine wahr- haftige Aussage!
Aber wie Sie infolge feststellen werden, sind noch andere "Highlights"
hochinteressant, wie Stadtbilder, Landes- und Stadtgeschichte, Kultur - ich
nenne nur stellvertretend Schiller, Goethe, Wieland, Bach - sowie ganz
ausgeprägt: Kirchengeschichte mit den Persönlichkeiten wie Martin Luther und
Ph. Melanchthon.
Unser Bus der Fa. Heideker, ein Käßbohrer-Setra mit Mercedes Motor, 422 PS,
11.729 ccm, 6 Gang, Fahrer Harald, kam wie erwartet pünktlich an. Wir übrigens
auch!
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Lutherzimmer auf der Wartburg |
Nach der Abfahrt um 7.00 in Nürtingen, ZOB, einige schon etwas früher,
erreichten wir über die Autobahn, Abzweigung Kirchheimer Dreieck, vorbei an der
Heimat der Wildecker Herzbuben, Eisenach und damit unser erstes Ziel "die
Wartburg".
Gut gepflegt! Die
erfahrenen Führer/innen zeigten uns die
Räume vom Ort des Sängerkrieges bis zur Lutherstube (ohne Tintenfleck!) und
erzählten uns die geschichtlichen Zusammenhänge und die Namens- gebung: Wart
Berg - hier baue ich eine Burg: Wartburg. Nach Abschluss der beeindruckenden
Demonstration der Kunst des Mittelalters fuhren wir weiter zu unserem
Standort-Hotel "Hotel Anders" in Arnstadt. Ein erst 1994 erbautes,
modernes ***Hotel" wo wir Halbpension hatten. Stets erwartete uns ein
üppiges Frühstücksbüffet und am Abend ein Drei-Gang-Menü mit Thüringer
Spezialitäten.
Der Dienstag galt Weimar und der Landes- hauptstadt Erfurt. Bevor
wir jedoch nach Erfurt kamen, besuchten wir die Kulturstadt Nr. 1 in Thüringen:
Weimar. Um den Frauenplan liegen die historischen Stätten, alle zu Fuß
erreichbar, beieinander: Goethehaus, Schillerhaus, in Sichtweite Goethes
Gartenhaus,
Frau von Steins Domizil, die Stadtkirche St. Peter
und Paul, das
Nationaltheater mit dem davor stehenden Schiller- und Goethe- Denkmal, das
Schloss des regierenden Fürsten von
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Rathaus von Weimar |
Sachsen-Weimar, aber auch die in letzter
Zeit in den Medien erwähnte Herzogin-Anna- Amalie-Bibliothek. Diese ist gerade
im Zustand der Renovierung, wobei - gut sichtbar - vor allem der Dachstuhl das
meiste von dem Brand abbekommen hat.
Vom Domplatz aus, wo wir von unserem Fremdenführer schon
empfangen wurden, sahen wir uns, 70 Stufen hoch, den Mariendom mit der Glocke
aus dem 15. Jahrhundert, der "Gloriosa", und die daneben erbaute
Severin-Kirche an. Eine Erinnerung an die Esslinger "Innere Brücke"
ist zweifellos die "Krämerbrücke" mit schmalen Häusern, eng
zusammen- gebaut, mit 32 kleinen Läden. Der Fluss ist die Gera, dann das
Augustiner Kloster (Luther!), das Rathaus am Fischmarkt, das Regierungsgebäude,
der Landtag. Vieles erzählte uns unser Reiseleiter, während der Fahrten mit
erstaunlichen Fakten und interessanten geschichtlichen Zusammenhängen.
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Oberweißbacher Bergbahn |
Zum
höchsten Punkt unserer Fahrt kamen wir am Mittwoch, nämlich zur
Oberweißbacher Bergbahn, ursprünglich um die kleinen Schieferdörfer auf dem
Plateau verkehrsgünstig zu erschließen. An der steilsten Strecke bewältigt
die 21 t ( dazu Nutzlast bis 27 t ) schwere Kabinenseilbahn eine Steigung von 25
(1 m Höhe auf 4 m Weg)! Nach der Besichtigung der Maschinenhalle fuhren wir
nach dem Vesper weiter zu den Saalfelder Feengrotte(n). Ein romantischer
Nachlass eines Bergwerkes, ein Tropfsteinhöhlenlabyrinth, am Ende ein See,
alles mit Lichteffekten.
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Saalfelder Feengrotte |
Kurzer Besuch in Saalfeld, um dann noch in Arnstadt
eine Stadtführung zu erleben. Arnstadt, die Stadt mit 1.300 Jahren Geschichte,
in der der junge Bach gelebt und gewirkt hat. Ein Schloss mit dem berühmten
Puppenmuseum, das auch auf Briefmarken verewigt wurde, war leider geschlossen.
Sehenswert, wenn auch wohl etwas vernachlässigt, die obere Kirche, die
Liebfrauenkirche und die Bachkirche, die wohl anders heißt, aber da der junge
Bach dort Orgel gespielt hat, nennt sie jeder so. Auch die Roman-
schriftstellerin
E. Marlitt wurde hier geboren und hat hier gelebt. In diesem Jahre kamen eine
Sonderbriefmarke von Arnstadt, Anlass 1.300 Jahre, und weitere 8 Sonderstempel
zu ver- schiedenen Anlässen heraus, darunter 3 Sonderstempel zur THURINGIA 04.
Einen geschichtlichen und kulturellen Höhepunkt erlebten wir am heutigen
Donnerstag in Bad Frankenhausen am hochgelegenen Panorama-Museum, das den
Bauernkrieg 1525 und Thomas Münzer zum Mittelpunkt hat. Ein moderner Rundbau,
eröffnet 1989, der das Monumentrundbild des Malers Werner Tübke zeigt. Nicht
verfremdet, sondern im Stile mittelalterlicher Maler. Die Szenen und Bilder sind
ineinander übergehend. Der Platz, auf dem der Rundbau steht, heißt
sinnigerweise "Am Schlachtberg". War doch eine wichtige Schlacht
während des Bauernkrieges ganz in der Nähe.
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Kaligrube in Sondershausen |
Am Nachmittag ging es weiter nach
Sondershausen in die heute noch befahrbare Kaligrube "Glück auf mit einem
Stollennetz, das dem Straßennetz von Erfurt entspricht. Nach aus- führlichen
Informationen befuhren wir, eingekleidet mit Arbeitshelm, Schutzmantel und
Grubenlampe zuerst mit dem Förderkorb auf 700 - 800 m Tiefe und dann mit einem
Mercedes LKW auf der Pritsche die Gänge im Stollensystem entlang, mit teilweise
45 km/h, links und rechts vom Fahrzeug nur noch wenige cm Freiraum. Dazwischen
Kurzaufenthalte mit Informationen wie - jetzt sind wir unter dem Bahnhof, oder
unter der Stadt etc. Oben angekommen stellten wir fest, wie schön es doch oben
ist! Aber so weit waren wir noch nicht, denn zum Abschluss gab es noch ein
zünftiges Sherpa-Essen. Sherpa - dies sind die Träger der Bergsteiger zum
Himalaja und die benutzen zum Vespern ihr spezielles, eben das Sherpamesser. Der
Festsaal lag 600 m unter der Erde bei immer gleich bleibender Temperatur von 21
- 24 Grad. Mitnehmen durften wir noch einige Kalisalz- Steine mit der Empfehlung
sie einzusprühen -sind hygroskopisch-.
Am Freitag fuhren wir über gepflegte Sträßchen nach dem kleinen Ort
Sitzendorf und besuchten die dortige Porzellanmanufaktur. Beeindruckend war die
Fertigkeit unserer Führerin, die uns zeigte, wie man z.B. Porzellanrosen
modelliert oder Figuren bemalt. Dort sahen wir uns im Ausstellungsraum viele
schöne und kostbare Stücke an. Nachmittags weiter nach Rudolstadt mit dem
Schloss Heidecksburg, der Schlosskirche und den 3 Plätzen in der Stadt. Im
Schloss war an der Kasse der berühmte Marsch "HOCH HEIDECKSBURG" auf
einer CD erhältlich. Der abschließende Samstag war dann nochmals dicht gefüllt
mit interessanten Besichtigungen, so der Besuch bei der Trinkwasserversorgung
Thüringen und beim Zangenschlosser in Steinbach-Hallenberg bei Meister
Notnagel.
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Schmalkalden |
Zum Abschluss noch ein Besuch in Schmalkalden, vielen nur aus den
Schmalkaldener Verträgen der protestantischen Fürsten und Reichsstädte mit
dem Kaiser in Wien bekannt. Die Stadt hat eine wechselhafte Vergangenheit, lange
Zeit eine Enklave von Hessen, wunderschöne Fachwerkhäuser.
Am Sonntag traten wir wieder die Heimreise an, nicht ohne eine
Pause im schönen Bamberg einzulegen. Dom, Rathaus - auf einer Insel gelegen -,
Innenstadt, 18 Brauereien, darunter das "Schlenkeria" mit dem
berühmten Rauchbier. Über die Autobahn Nürnberg / Heilbronn / Stuttgart ging
dann eine schöne Reise zu Ende. Dank an den Reiseleiter, Dank an unseren
Busfahrer. Aber Dank auch an Petrus!
Text H.S., Bilder S.S
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